Liebe Schützenbrüder, Freunde und Freundinnen des Schützenvereins,

nun ist es soweit. Ich darf ein paar nette Worte an Euch richten.

Wenn mich in den Wochen vor dem Schützenfest jemand auf die Gerüchte angesprochen hat, dass ich doch den Vogel diesmal runterholen möchte, habe ich dieses ganz klar verneint. Das war auch nicht gelogen. Ganz fest, hatte ich mir doch für dieses Jahr vorgenommen, nicht zu schießen.

Auf Nummer sicher gehend, nicht doch in die Versuchung zu kommen, suchte ich mir direkt zu Beginn einen der bequemsten Plätze in der Avantgardenlaube aus, um 1 bis 10 kühle Getränke zu genießen. Aber, wer trinkt, muss auch gelegentlich, für gewisse andere Sachen, sein Versteck verlassen.

Ich kam nicht weit! Ein Schützenbruder fing mich ab.

Ich dachte: „Ein Schuss kann nicht schaden“ und versprach, den anderen Schützen zu zeigen, wie es geht und reihte mich ein! Bei 11 weiteren Schützen, macht das Schießen gleich doppelt so viel Spaß, so dass ich mich erneut einreihte.

Da Katja zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht anwesend war, schien es auch niemanden zu geben, der versuchte, mich von diesem Wege abzuhalten. Ein ganz neues Gefühl überkam mich. Das ich aber dann so genau einhielt, was ich versprach und mit meinem 3 Schuss den Rest des Vogels abgeschossen habe, machte nicht nur

mich sprachlos.

Als hätte sie es geahnt, stieg Katja in dem Moment aus dem Auto, als der Vogel fiel. Durch vorherige Telefonate, wo sie denn bleiben würde, konnte sie passend abgefangen werden. Bereits an der Straße, wurde sie mit zahlreichen Glückwünschen überschüttet und ordnungsgemäß zum Platz und schließlich zu mir geleitet.

Nun war sie da! Und sie wusste Bescheid! Wenn Blicke töten könnten......!

Aber natürlich nahm auch Katja gerne das Amt an. Wer möchte sich nicht auch mal König und Königin nennen.

Die Überraschung war aber auch meiner Familie gegenüber geglückt. Voller Stolz hat mein Großvater, Helmut Gerwin, der am Vormittag noch für seine 70 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt wurde, es sich nicht nehmen lassen, uns noch in der Laube zu besuchen und zu gratulieren. Da er nur wenige Wochen später verstarb, werde ich dieses eine Geschenk an ihn: „Einen seiner Enkel als Schützenkönig erleben zu dürfen“, immer in meinem Herzen tragen. Er wünschte uns eine tolle Zeit, viel Spaß und Freude....
Und Spaß hatten wir! Ob zu Layla, den Klängen des Spielmannszuges oder der Kapelle, die Stimmung Samstagabend und Sonntag war grandios.

Ganz getreu dem Motto: „Wo ist der König?“, habe ich aber wohl auch den einen oder anderen steilen Moment verpasst.

Nichtsdestotrotz hatten wir eine tolle Zeit, die nun bald endet.

Ein großer Dank geht an unseren Hofstaat, der uns nicht nur spontan zur Seite stand, sondern uns zu Jubiläen und anderen Schützenfesten, immer zahlreich begleiteten. Ebenfalls geht ein Dank an unsere Nachbarn, Familien und Freunden die ganz selbstverständlich tatkräftige Unterstützung anboten und unsere Straße in einen Biergarten verwandelten.

Mit Schützengruß und Horrido

Das Königspaar Sven und Katja Lünemann