Liebe Schützenkameraden,
"Mit 2 PS von 0 auf 100... nur weil sie es wollte" (unser diesjähriges T-Shirt-Motto)
Eigentlich wollte ich nie König werden. Lametta an der Uniform zu tragen oder gar im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stehen, zählten nie zu den wichtigen Dingen in meinem Leben. Oftmals hatte ich diese Ansicht schon vor meinen Vorstandskameraden bekundet, doch es kommt immer anders als man denkt!
Am Abend des 15.04.'16 - ich hatte mich von der Avantgardenabnahme/Vogeltaufe frühzeitig entfernt, da ich an diesem Wochenende Dienst hatte, während eines Gesprächs mit dem Gedanken zu einer evtl. Jubiläumsfeier im kommenden Jahr (wir wären im Dorf mal dran, einen zu geben, meinte meine Frau Petra; so die Überlegung im Hintergrund) - machte ich einen folgenschweren Vorschlag: "Was hältst du davon, wenn ich das 'Ding' in diesem Jahr runter hole, dann haben wir alle einmal auf unserem Hof und sind fertig damit?" (ANMERKUNG: Ich hatte wegen meiner Verpflichtungen am nächsten Tag allerdings nicht viel getrunken!)
Das hätte ich besser nicht gesagt. Am nächsten Tag schon während der Arbeit beschäftigte mich zunächst diese Idee und als ich wieder zu Hause war, dementierte ich das Gesagte zunächst und titulierte das Thema als Schnapsidee. Doch meine Angetraute ließ nicht locker. "Ich hätte da schon ein Kleid im Visier und auf unsere Freunde können wir uns auch verlassen, sie stehen voll und ganz hinter uns", versuchte sie mich zu überzeugen.
Je länger ich mich dann natürlich in der Folgezeit noch mit dem Gedanken beschäftigte, um so mehr konnte ich mich mich letztlich mit der Sache anfreunden, das muss ich hier gestehen. Somit waren wir uns einig: Wenn ich den finalen Schuss lande, sind wir Königspaar in Uentrop.
Als es dann soweit war, lief fast alles wie von selbst. Alle notwendigen Aktionen waren im Vorfeld vom Vorstand geregelt und Freunde und Familie standen zur Stelle, um zu helfen. Die paar logistischen Schritte, die noch zu tätigen waren, gingen mir leicht ab, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Vorbereitung und Unterstützung seitens aller Beteiligten. Die Glückwünsche, die uns dann zur errungenen Königswürde übermittelt wurden und die allgemeine Freude hierüber taten das Übrige, um zu wissen, dass man wohl alles richtig gemacht hatte.
Wenn man dann da so steht und das gesamte Schützenbataillon mitsamt Musikzügen und Avantgarde zum Abholen aufmarschiert, dann ist das schon etwas anderes, als wenn man mit der Fotokamera ständig hin und her rennt, um möglichst keine Aufnahme zu verpassen. Da ist man schon ergriffen von den Eindrücken, die sich durch den Ablauf der Geschehnisse ergeben, zumal jetzt die einzige (und keineswegs unangenehme) Aufgabe darin bestand, mit der Schützengesellschaft zu feiern.
Ein wenig erschreckend empfanden wir dann allerdings den Eindruck, wie schnell die drei Tage des eigenen Schützenfestes regelrecht an uns vorbei rasten. Ehe wir uns versahen, war das rauschende Fest auch schon vorüber - aber eines steht fest: Wir haben richtig abgefeiert.
Unseren herzlichen Dank möchten wir den vielen helfenden Händen, aber auch unseren 14 Hofstaatspaaren aussprechen, die uns zu allen Feierlichkeiten, so auch bei den Nachbarvereinen, stets zahlreich begleitet und mit uns gemeinsam im Namen des Schützenvereins Uentrop-Haaren die Aufwartung gemacht haben. Wir durften mit Euch ein unvergessliches Regentschaftsjahr mit vielen außergewöhnlichen Momenten erleben - vielen Dank dafür!
Nun freuen wir uns auf das Schützenjahr 2017, auf das gemeinsame Feiern und das letzte Abholen, bevor ein neuer König Ehre und Verpflichtungen dieses Amtes übernimmt. Wir unterstützen den Hofstaat des neuen Königspaares gern nach Kräften mit unserer Anwesenheit und wünschen ihnen, dass auch sie ein unvergessliches Königsjahr erleben mögen.