Liebe Schützenbrüder, Freunde und Freundinnen des Schützenvereins,

nun ist es fast 25 Jahre her, dass wir unser 100-jähriges Jubiläum der Avantgarde gefeiert haben. Das sollte eigentlich dann auch mein Highlight in dem Schützenjahr 1997 bleiben. Auf die Frage unserer beiden Vorsitzenden des Schützenvereins, Erich Hustadt und Helmut Gerling, ob es nicht schön sei, einen Avantgardenkönig zum Jubiläum zu haben und ob ich doch die Rolle übernehmen könnte, habe ich dankend abgelehnt.

Mit dem Tanz in den Mai zum Avantgardenjubiläum haben wir dann die Festwoche eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt konnten weder Gaby noch ich ahnen, welchen Lauf das Schützenfest nimmt.

Mit dem Kränzen am Freitag war der Körper eines Avantgardisten schon wieder am Rande der Belastungsgrenze. Schließlich hatten wir ja am vorhergehenden Mittwoch unseren Tanz in den Mai zum Jubiläum gefeiert, als wenn es kein Morgen mehr gäbe.

Am Samstagmorgen hat mein Körper dann erste Warnmeldungen abgegeben, die ich dann glücklicherweise bei Familie Kothe hinter der Scheune diskret ablegen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war nicht absehbar, was dann noch folgen sollte. Nach mehreren Gläsern magenschonender Getränke und leichter Kost sind wir an der Vogelstange angekommen. Und dann war die Erinnerung wieder da. Mehr als 20 Avantgardisten haben zusammengelegt für den Fall, dass einer von ihnen den Vogel abschießt.

Als das Vogelschießen begann, haben wir uns dann immer wieder angestellt, bis nur noch ein paar Reste vom Vogel auf der Stange waren. Die letzten drei waren dann noch Andreas Westermann, unser heutiger Major Thomas Nüsken, genannt Nutz, und ich. Als ich mich gerade aus dem Staub machen wollte, hat Nutz mir dann gesagt, dass er zur Theke geht, wenn ich gehe. Bei einer Chance von 1:3 habe ich dann gedacht, der Kelch wird an mir vorüber gehen und bin geblieben. Als ich dann meinen letzten Schuss gemacht habe, hat der Schießwart Dieter Holtsträter den Vogel für erlegt erklärt und ich war neuer Schützenkönig.

Wie schon erwähnt, es war eigentlich nicht geplant und meine Königin Gaby hatte nicht einmal Urlaub. Mit Unterstützung unseres einzigartigen Hofstaats, von vielen Freunden und Bekannten, des Vorstandes, der Nachbarn sowie der Unterstützung aus der Familie haben wir ein unvergessliches Schützenfest gefeiert.

Nach 25 Jahren können wir sicherlich feststellen, dass der Schützenverein ein verbindendes Element ist, mit dem man viele Freundschaften pflegen kann und sich der Unterstützung der Gemeinschaft immer sicher sein kann. Daher freuen wir uns Euch hoffentlich am Schützenfest begrüßen zu dürfen.

Und zum Schluss möchten wir aus aktuellem Anlass mit dem Spruch unseres ersten Vorsitzenden Stefan Bensiek abschließen. Eine Fee sagt zum Schützenbruder: Du hast drei Wünsche frei. Was wünschst Du dir? Der Schützenbruder antwortet darauf: Schützenfestsamstag, Schützenfestsonntag und Schützenfestmontag.

Wir wünschen an dieser Stelle der Avantgarde alles Gute zum 125 – jährigen Jubiläum und dem gesamten Schützenverein ein gelungenes und wieder normales Schützenjahr 2022.

Mit Schützengruß und Horrido Gaby und Thomas